Service-Flut

Beim Lesen des Beitrags “Aus dem elenden Leben eines Halbdigitalers” ist mir eingefallen, dass ich ja auch noch einen posterous-Account rumfliegen habe, den ich mal ausführlich testen wollte. Interessant war und ist posterous für mich vor allem wegen der Möglichkeit, die Inhalte dort direkt automatisch auf mehrere Dienste zu verteilen. Damit kann man geschickt die Frage umgehen, was man denn nun zu welchem Dienst schickt 😉 Natürlich sollte sich dann erst mal die Frage stellen, welche Dienste wann und für wen eigentlich sinnvoll sind und gefüttert werden sollten. Und je länger ich darüber nachdenken, desto mehr komme ich zur Überzeugung, dass ein bisschen weniger nicht schlecht wäre. Zumindest für mich persönlich. Also wird aus “posterous mal richtig testen” eben die Aufgabe “Accounts und Services ausmisten”. Der natürliche Spiel- und Entdeckungstrieb sorgt auf Dauer einfach für eine gewaltige Ansammlung an Accounts bei Diensten, die man dann langfristig doch nicht mehr nutzt.

Zum Beispiel friendfeed, angelegt, ein paar Feeds rein geschmissen und dann? Hin und wieder hat mich eine Mail von friendfeed daran erinnert, dass es scheinbar Leute gibt, die sich für das interessieren, was ich so mache und schreibe, aber selber nutze ich das nicht. Oder schaufeln da alle nur ihre digitalen Spuren hin und keiner liest das dort? Und eigentlich war das ja nur als Lifestream-Dingens gedacht und einen Lifestream habe ich inzwischen ja hier auf meinem Server. Oder identi.ca: wollte ich ja mal testen, ob es mir mehr zusagt als Twitter. Na immerhin habe ich es jetzt mal geschafft, die Accounts zu verknüpfen. Aber darüber hinaus – nix. Die Testinstallation der Software hinter identi.ca gammelt hier auch noch in einer virtuellen Maschine vor sich hin.

Alleine die ganzen Tools, die es für Twitter gibt, viele getestet und dann liegen gelassen – “mal abwarten, was daraus noch wird”. Und vor lauter Abwarten ganz vergessen auch mal wieder rein zu schauen. Einige der Dienste rufen sich ja hin und wieder mal per Mail wieder in Erinnerung, andere verzichten darauf und verpassen so die Chance vielleicht doch noch mal von mir getestet und für gut befunden zu werden… Besser ich höre erst mal auf, darüber nachzudenken. Reichlich Accounts bei unzähligen Services – wird echt Zeit auszumisten. Aber zumindest in einem Punkt kann ich ruhig bleiben: dank 1Password ist ganz stressfrei überall ein anderes Zufallspasswort gesetzt – ich muss also jetzt nicht anfangen ein Standard-Passwort an unzähligen Stellen zu ändern.

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