Mal mit ‘ner Limousine fahren lassen

Ob ich nicht mal den Limousinen-Service von Blacklane testen wolle wurde ich gefragt und im Prinzip ja schon, nur fehlte mir irgendwie die passende Gelegenheit. Aber dann sorgte die Bahn für einen perfekten Anlass: Aufgrund eines Stellwerkbrandes ging im Ruhrgebiet zugtechnisch kaum noch was. Ich war aber schon in Essen und musste zurück nach Saarbrücken. Wenn das nicht perfekt ist für eine Testfahrt: In Essen beim Kunden abholen und nach Düsseldorf zum Hauptbahnhof fahren lassen. Also, gebucht – mit einem Gutschein, danke dafür 🙂 – und überraschen lassen.

WasserflaschenDer Fahrer war pünktlich vor der Tür, worüber ich sowohl per SMS als auch Mail informiert wurde. Schöner Service. Und dann lief es eben genau so ab, wie man es sich so vorstellt: Gepäck wurde mir abgenommen und verstaut, die Tür geöffnet und dann konnte ich es mir bequem machen. Die Beinfreiheit in so einem Wagen – in meinem Fall ein BMW – ist natürlich sowieso schon größer, wenn man dann noch hinter dem komplett nach vorne geschobenen Beifahrersitz Platz genommen hat: Perfekt. Wasserflaschen in den Getränkehaltern waren natürlich auch da, man soll ja auf der Fahrt nicht verdursten.

Was soll man zu so einem Service schreiben? Die Buchung über die Website oder (natürlich) die App ist simpel und weitgehend selbsterklärend, man erfährt direkt, was die geplante Fahrt oder die Mitzeit kosten sollen und hinterlegt dann die Kreditkarten-Daten für die Bezahlung. Abgebucht wird aber erst nach der Fahrt. Preislich liegt so ein Dienst natürlich ein Stückchen über einem Taxi, die Fahrt von Essen nach Köln hätte in der Business Class knapp 90 Euro, in der First Class sind rund 35 Euro mehr zu berappen für die ca. 32km Strecke. Also nicht unbedingt die günstigste Art zu reisen, aber darum geht es ja auch nicht.

BeinfreiheitDer Unterschied zwischen den beiden Klassen ist der Wagen. Während man in der Business Class in einem Mercedes der E-Klasse, einem 5er BMW, einem Lincoln Town Car oder einem gleichwertigen Fahrzeug gefahren wird, ist es in der First Class schon ein S-Klasse Mercedes, ein 7er BMW oder ein VW Phaeton – oder ein gleichwertiges Fahrzeug. Wenn es mal mehr als 3 Personen sind, die fahren wollen, dann gibt es noch die Business VAN/SUV für bis zu 5 Fahrgäste.

Zwar fand ich so einige dumme Blicke, als ich in den Wagen ein- bzw. ausgestiegen bin recht witzig (nein, ich habe mich auch für diese Fahrt nicht verkleidet 😉 ), aber Standard-Transportmittel wird so ein Service für mich nicht. Es ist zwar entspannend, so ein bisschen Luxus macht auch Spaß und im Gegensatz zu vielen Taxifahrern ist man eben Fahrgast statt ein Pausenstörfaktor (fragt mal einen Taxifahrer, ob er vielleicht bitte das Radio ausmachen könne), aber das kostet dann halt eben ein paar Euro extra. Was anderes sind natürlich besondere Anlässe – zu diesen gehören aber nicht unbedingt die verschiedenen Gelegenheiten, zu denen bei der Bahn Chaos herrscht, dazu bräuchte man ein deutlich dickeres Bankkonto…

Beitragsfoto: Blacklane Pressefoto

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