J.B.O., Angie und die Piraten

Manchmal bekomme ich Mails, die mich sprachlos machen. Eine solche Mail bekam ich vor einigen Tagen aus Erlangen, von Vito C., hauptberuflicher Verteidiger des Blöedsinns. J.B.O. hätten beim Aufräumen des Lagers noch einige übrige Angie-Saftpressen entdeckt. Die gab es 2009 in der Special-Edition des Album „I don’t like Metal – I love It“ und es wurden eben ein paar mehr produziert als in diesen Editions landen sollten. Die Band hat also überlegt, was sie mit diesen Saftpressen tun könnte, also fragte Vito C. mich in der Mail, ob denn vielleicht die Piratenpartei Interesse an einer kleinen Sachspende für den Wahlkampf hätte. Die Antwort war ziemlich klar – und auch gegen eine öffentlich dokumentierte Übergabe haben wir uns nicht gewehrt, logisch.

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Und so kam es, dass heute eine Horde Piraten im Megapress-Büro „eingefallen“ ist. Neben dem Foto für die Presse und der Übergabe der Angie-Saftpressen war dann auch noch etwas Zeit für ein paar Gespräche. Es hat viele Späße gemacht und ich freue mich darüber, dass J.B.O. keine Berührungsängste haben (okay, mit meiner Person haben sie ja auch recht häufig mit einem Piraten zu tun und ihre goldenen Platten sind immer noch alle da ;)) und trotz einiger Unterschiede bei einzelnen Fragen keine Angst vor unserer Forderung nach einer Modernisierung des Urheberrechts haben. Es ist auch einfach schön, wenn Urheber bereit sind ohne Scheu und Vorurteile mit uns Piraten dieses und andere Themen zu diskutieren. Denn das ist ein wichtiger Teil der Demokratie: Miteinander sprechen (statt übereinander), Meinungen austauschen, sich gegenseitig ernst nehmen und auf Augenhöhe begegnen! Weder sind Piratenpartei-Mitglieder alles unkontrollierbare Raubmordkopierer, die alles nur umsonst haben wollen, noch sind Musiker durchweg reiche und geldgeile Säcke, denen jedes Mittel recht ist, um Kopien ihrer Werke zu verhindern.

Es gibt zu dem Treffen auch zwei Pressemitteilungen, einmal von J.B.O. und natürlich von der Piratenpartei. Allen anderen Urhebern und Verwertern darf das gerne als Beispiel dienen: Mit den Piraten kann man reden und nur, weil man nicht immer einer Meinung ist, sollte das kein Hindernis sein miteinander zu sprechen. Mit einem gemeinsamen Gespräch kann man nichts verlieren, sondern nur gewinnen…

11 Comments

J.B.O. Interview bei KuehlesZeug.de › J.B.O. Fans

[…] geht es auch noch um Politik und die Geschichte der Zitronenpressen für die Piraten wird noch mal erklärt (ja, ich bin schuld), aber das alles ist nicht so wild, deutlich […]