Google verhindert Kommentar-SPAM?

Google will also eine Lösung gegen Kommentar-SPAM haben und (fast) alle rufen “Hurra” und wollen diese “Lösung” gleich nutzen: MSN, Yahoo und einige Anbieter von Weblog-Services und -Software.
Was ist also diese tolle Lösung? Man ergänzt Kommentarlinks um das Attribut rel=“nofollow”. Solche Links werden von den Suchmaschinen ignoriert, nicht weiter verfolgt und auch nicht mehr für die Berechnung des sog. Pagerank herangezogen. Und wie soll das gegen den Kommentar-SPAM helfen? Ich befürchte gar nicht. Zwar kann ein Spammer so seinen Pagerank bei Google nicht mehr hoch treiben, aber es gibt doch sicher noch genug, die so einen Link in einem Kommentar vielleicht einfach anklicken und sicher auch genug Weblogs, die dieses Attribut nicht setzen. Man sieht es doch am eMail-SPAM – da macht sich auch kein Spammer die Arbeit ungültige Adressen auszufiltern, per mit Würmern infizierten Zombie-PCs werden immer weiter Millionen von SPAM-Mails verschickt, die aufgrund falscher Adressaten einfach im Nichts verschwinden. Interessiert doch keinen Spammer…

Dieses Attribut wird nur einen Effekt haben: wer es nutzt hilft Google (und anderen Suchmaschinen), den eigenen Datenbestand “sauber” zu halten. Aber warum sollten ausgerechnet Weblogs das tun? Immerhin leben Weblogs von Verlinkungen, sei es per Beitrag, Trackback oder Kommentar – und warum sollte nicht jemand, der in meinem Weblog kommentiert dafür ein bisschen Page-Rank bekommen? Ich werde dieses Attribut auf jeden Fall hier nicht nutzen – mir ist es wichtig erst keinen Kommentar-SPAM zu haben – solche Links hinterher auszusortieren ist m.E. der falsche Ansatz…

Und der Meinung bin nicht nur ich – Martin hat einige Links und weist auf einen Nebeneffekt dieser “Lösung” speziell auf Weblogs hin:

Was ansonsten passiert ist, dass der Pagerank innerhalb der Blogosphere sinkt: Aus Sicht des Pagerank ist die Blogosphere dann “unzusammenhängender”. Möglicherweise tauchen nach einer Weile Weblogs nicht mehr “automatisch” so hoch in Suchergebnissen auf, wie sie es heute tun – ob das gut oder schlecht ist, möge jeder selber entscheiden.