Die erste Etappe Hausräumung abgeschlossen

So, ich bin wieder daheim. Mein Onkel, meine Tante und ich haben am Wochenende den Speicher im Haus meiner Oma geräumt. Man nehme 43 Jahre Leben in einem Haus, einen großen Speicher – natürlich wie es damals üblich war nicht ausgebaut oder isoliert, sondern nur Balken mit den Dachziegeln drauf – und die Angewohnheit nicht gerne was weg zu schmeissen, was man noch brauchen könnte. Viel Zeug, mit einer dicken Schicht Staub und Blütenpollen von den Bäumen vor und hinter dem Haus. Bisher hatte ich keine Pollenallergie – falls sich das im Frühjahr geändert hat weiss ich wenigstens warum.
Diesmal war es kein seltsames Gefühl mehr im Haus zu sein. Es war ja schon einiges raus geräumt und irgendwie habe ich diesmal nur die Arbeit gesehen. Aber heute vormittag auf dem Friedhof war es schon ein komisches Gefühl. Ist ja erst knapp einen Monat her…
Ist aber sehr spannend, was man so am Rande erlebt. Ich gehöre ja echt nun nicht zu den Menschen, die übermässig Wert auf Formalitäten legen, aber wenn ich mir vorstelle, ich würde ein Haus haben und hätte es 43 Jahre lang an eine Familie vermietet. 43 Jahre lang jeden Monat pünktlich die Miete auf meinem Konto. Und nach diesen 43 Jahren stirbt nun die letzt aus der Familie, die dort wohnte. Irgendwie glaube ich persönlich, ich würde erst eine Trauerkarte an die Hinterbliebenen schicken bevor ich eine Makler hin schicke und mir Gedanken darüber mache, welche Preiserhöhung bei der Miete aufgrund des von den Mietern verlegten Parketts angebracht wäre. Aber egal.
Auch nicht schlecht: nach einem weiteren Beladen des Anhängers vor dem Haus haben wir uns in dem Raum, der früher das Wohnzimmer war mal ein paar Minuten hingesetzt. Dabei hatten wir die Haustür offen gelassen. Und man glaubt es kaum: plötzlich steht eine Frau im Zimmer: “Ja hallo, da stand die Tür offen, da musste ich doch mal schauen, was da los ist…” Na wenigstens ist sie ehrlich, nicht nur neugierig…
Ach und die Bahn verlangt immer noch, dass die Fahrgäste die Klos putzen. Meines Erachtens eine Frechheit, aber die Bahn muss eben sparen… von wegen man möge das Klo so verlassen, wie man es vorzufinden wünscht.